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Duo Stražanac Tchakarova

Sa 29. November 2025

19:00 Uhr | Einlass ab 18:30 Uhr
KONZERT IN DER WOHNHALLE
inkl. NACHHALL mit hausgemachtem vegetarischem Buffet und Wein.
Krešimir Stražanac | Bassbariton
Doriana Tchakarova | Klavier

Programm

»Winterreise«

Franz Schubert (1797-1882)

»The one I’d personally choose is the bass-baritone Krešimir Stražanac, the voice pleasingly expressive, its manner of deployment highly individual.«
Rob Cowan
GRAMOPHONE (Juli 2025)

»Winterreise« - Psychogramm eines melancholischen Charakters

Als einen »Zyklus schauerlicher Lieder« kündigte Franz Schubert seinen Freunden im Frühjahr 1827 die ersten 12 Gesänge der Winterreise an. Als er sie ihnen »mit bewegter Stimme« vortrug, waren alle »über die düstere Stimmung dieser Lieder ganz verblüfft«. Schubert aber bekannte: »mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie werden auch euch noch gefallen«. Heute ist die Winterreise ein Denkmal des Kunstliedes, ein Standard, für den man die Erregung der ersten Hörer und des Komponisten erst wieder kreieren muß. Denn natürlich ist der Zyklus in den 170 Jahren seit seiner Entstehung von Deutungen und Interpretationstraditionen überlagert worden. Ihr Bogen reicht von einer Auffassung als politische Parabel des Metternich-Regimes bis zur vordergründigen Interpretation als romantische Liebesgeschichte. Durch das Zeugnis seiner Freunde sind wir berechtigt, dieses „Psychogramm eines melancholischen Charakters“ auf Schubert selbst zu beziehen. Wenn Nikolaus Harnoncourt einmal das grenzenlos Subjektive als das Entscheidende an Schuberts Musik bezeichnete, so hat es in der „Winterreise“ seinen Höhepunkt erreicht. Jede Aufführung heute hat damit die Chance, im Bekannten und Vertrauten ihren ganz eigenen Ausgangspunkt in eine Reise zu nehmen, die uns etwas zu sagen hat, die auch die heutigen Zuhörer zu Empfindungen und Gedanken führt, mit denen man anders aus dem Konzert herauskommt, als man hineingegangen war.

Duo Stražanac Tchakarova
Doriana Tchakarova und Krešimir Stražanac bilden ein kongeniales Lied-Duo. Die Pianistin ist dafür bekannt, dass sie mitschöpferisch auf dem Klavier weit über eine bloße Begleitung hinaus das musikalische Zusammenspiel formt und prägt. Ihre erste gemeinsame CD-Produktion war eine Einspielung von Schuberts Liedzyklus »Schwanengesang« (hänssler classic), für die sie hervorragende Kritiken bekommen haben. Nach Meinung eines Rezensenten hat sich der kroatische Bassbariton Krešimir Stražanac damit »endgültig in die erste Liga der Liedsänger katapultiert«. Das funktioniert natürlich nicht ohne das entsprechende Gegenüber am Klavier.
Foto © Núria Aguadé/Kristina Kutena
Krešimir Stražanac | Bassbariton
Der Bassbariton KREŠIMIR STRAŽANAC ist einer der bedeutendsten kroatischen Künstler, der kontinuierlich internationale Erfolge erzielt. Zu seinen zahlreichen Erfolgen gehört sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko im Jahr 2023 mit Konzerten in Berlin, Madrid und Barcelona. 2025 debütierte er mit dem Los Angeles Philharmonic unter der Leitung von Emmanuelle Haïm. Stražanac hat eine besondere Vorliebe für selten aufgeführte Opern und sang in den letzten Jahren die Titelrollen in den Premieren von Telemanns »Orpheus in Amsterdam« und Caccinis »Befreiung Ruggieros von der Insel Alcina« im Wiener Theater an der Wien, wo er auch den Teufel in Weinbergers »Schwanda der Dudelsackpfeifer«, darstellte. Er interpretierte die Rollen des Ambrosio in Webers »Die drei Pintos« in Leipzig und des Königs Froila in Schuberts »Alfonso und Estrella« in Helsinki. Außerdem trat er in der Bühnenaufführung von Händels »Messias« unter der Regie von Robert Wilson im Gran Teatre del Lice in Barcelona auf. Krešimir Stražanac studierte bei Dunja Vejzović und Liedgesang bei Cornelis Witthoefft an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart sowie privat bei Jane Thorner Mengedoht und Hanns-Friedrich Kunz. Nach seinem Abschluss wurde er festes Mitglied der Oper Zürich. Im Laufe von sieben Spielzeiten interpretierte er Rollen wie Harlekin (R. Strauss' Ariadne auf Naxos), Baron Tusenbach (Eötvös' Drei Schwestern), Ping (Puccinis Turandot) und andere unter Dirigenten wie Vladimir Fedoseeev, Bernard Haitink, Nello Santi, Peter Schneider und Franz Welser-Möst. 2017 gab er sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper in München als Pietro Fléville in einer Neuproduktion von Giordanos Oper Andrea Chénier, während er 2018 zum ersten Mal an der Oper Frankfurt als Baron Tusenbach (Eötvös' Drei Schwestern) auftrat. 2019 debütierte er in den Rollen des Frank (Strauss' Die Fledermaus) mit den Bamberger Symphonikern und als Kreon (Strawinskys Oedipus rex) mit dem Polnischen Nationalen Rundfunk-Sinfonieorchester. Er ist Gewinner mehrerer internationaler Wettbewerbe, darunter Cantilena in Bayreuth (in der Kategorie Oper und Operette), La voce des Bayerischen Rundfunks (in der Kategorie Lied) und Hugo Wolf in der Heimatstadt des Komponisten, Slovenj Gradec. Er wurde auch beim Paula Solomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin ausgezeichnet. Als Konzertsolist tritt Stražanac in ganz Europa, Asien und Nordamerika auf und singt bedeutende Vokal- und Instrumentalwerke, darunter Haydns Oratorium Die Schöpfung, Mozarts Konzertarien und sein Requiem, Beethovens Missa solemnis und Neunte Sinfonie, Brittens War Requiem, Glass‘ Passion of Ramakrishna, Mendelssohns Oratorien Elias und St Paul, Brahms‘ Deutsches Requiem, Dvořáks Requiem, Francks Oratorium Les Béatitudes, Faurés Requiem, Puccinis Messa di Gloria sowie Mahlers Zyklen Des Knaben Wunderhorn und Rückert-Lieder. Er trat mit Orchestern auf, darunter dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Concertgebouworkest, dem hr-Sinfonieorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Royal Flemish Philharmonic, dem Singapore Symphony Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem Tokyo Symphony Orchestra und dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Ivan Fischer, Manfred Honeck, Alexander Liebreich, Jonathan Nott, Jukka-Pekka Saraste, Petr Popelka und Jaap van Zweeden. Seit 2016 arbeitet er regelmäßig und begeistert mit dem Dirigenten Philippe Herreweghe und den Ensembles Collegium Vocale Gent und Orchestre des Champs-Elysées zusammen. Er ist bekannt für seine Aufführungen des Barockrepertoires, insbesondere Händels Oratorien Messias und Alexanders Fest, sowie zahlreicher Werke Bachs: Matthäuspassion, Johannespassion, Weihnachtsoratorium, Messe in h-Moll und viele Kantaten, darunter Ich habe genug, Ich will den Kreuzstab gerne tragen und Amore traditore. Er trat mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Collegium 1704, dem Concentus Musicus Wien, dem Concerto Köln, dem Freiburger Barockorchester, Gaechinger Cantorey und I Barocchisti unter der Leitung der Dirigenten Giovanni Antonini, Peter Dijkstra, Diego Fasolis, René Jacobs, Václav Luks, Hans-Christoph Rademann, Christoph Rousset und Masaaki Suzuki auf. Er trat in renommierten Konzertsälen auf, wie dem Auditorio nacional in Madrid, dem Barbican Centre in London, dem Concertgebouw in Amsterdam, dem Koningin Elisabethzaal in Antwerpen, der Tonhalle Zürich, dem Musikverein und dem Konzerthaus in Wien, den Konzertsälen der Berliner und Kölner Philharmonie, dem Konzerthaus Berlin, dem Gewandhaus Leipzig, dem Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, der Victoria Hall in Singapur sowie der Suntory Hall, der MUZA Kawasaki Symphony Hall und der Nikkei Hall in Tokio. Im Jahr 2018 gab Stražanac sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als Herodes in Stradellas Oratorium San Giovanni Battista und trat seitdem auf Festivals wie dem Bachfest Leipzig, dem Gstaad Menuhin Festival, dem Rheingau Musik Festival und dem Montreal Bach Festival auf. Er gibt regelmäßig Liederabende in ganz Europa, Japan und Brasilien und führt einige der berühmtesten Zyklen auf, darunter Schuberts Winterreise und Schwanengesang, Schumanns Dichterliebe, Brahms‘ Die schöne Magelone und Vier ernste Gesänge, Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes, Martins Sechs Monologe aus Jedermann und die oben genannten Mahler-Zyklen in der Fassung mit Klavier. 2022 war er Jurymitglied beim 11. Internationalen Wettbewerb Franz Schubert und Moderne Musik in Graz. Seine umfangreiche Diskographie umfasst Aufnahmen, die von Labels wie Accent, Accentus Music, BR Klaissk, Carus, Claves, Coviello, Decca, Deutsche Harmonia Mundi, Narodowy Instytut Fryderyka Chopina, Oehms, Opus Arte, Phi und Profil (Edition Staatskapelle Dresden) veröffentlicht wurden. Sein erstes Liedalbum erschien im November 2024 beim Label Hänssler Classic. Diese Doppel-CD enthält die erste Studioaufnahme von Liedern des kroatischen Komponisten Blagoje Bersa, die er in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Krešimir Starčević aufgenommen hat. Das Album erhielt Lob und Höchstbewertungen von Kritikern von Portalen wie Opera Wire (New York), Première Loge (Frankreich), Online Merker (Österreich), Pizzicato (Luxembourg), Opernwelt, Klassik Heute and Kultura-Extra (Deutschland) und Pizzicato (Luxemburg). Er gewann den Porin-Preis für die beste Albumproduktion mit klassischer Musik im Jahr 2024.
Doriana Tchakarova | Klavier
Doriana Tchakarova ist als Pianistin international erfolgreich, Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und ihre CD-Einspielungen wurden mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Als Liedpianistin und Kammermusikerin ist sie auf bedeutenden Konzertpodien in Berlin, Wien, Ljubljana, Frankfurt, Oxford, Zürich, Stuttgart, Hannover, Varna, Freiburg, Lugano und Bayreuth erfolgreich, ebenso im Rahmen bedeutender Festivals und Konzertreihen wie dem Heidelberger Frühling, der Frankfurter Oper, dem Oxford Lied Festival, den Dresdner Musikfestspielen, dem Musikverein Wien, der Staatsoper Berlin, dem Liedfestival Sindelfingen, dem Musikfest Bremen, dem Mozartfest Würzburg, dem Lausitz-Festival und der Schubertíada Barcelona. Bei vielen wichtigen Rundfunkanstalten in Deutschland, Spanien, Österreich, Bulgarien, Slowenien, Frankreich, erfolgten Interviews, Livesendungen und Livemitschnitte. Zu ihren zahlreichen Gesangspartnern zählen unter anderem Äneas Humm, Samuel Hasselhorn, Thilo Dahlmann, Eva Zalenga, Sibylla Rubens, Julian Prégardien, Johannes Held, Juliane Banse, Konstantin Krimmel, Ulrike Sonntag, Krešimir Stražanac, Nathalie Karl, Matthias Klink, Judith und Felicitas Erb, Manuel Walser, Carolina López Moreno, Nils Wanderer, Mirella Hagen, Sarah Wegener, Anna-Lena Elbert, Marcel Brunner, Magnus Dietrich, Robin Neck, und das SWR-Vokalensemble. Beim renommierten Label ALPHA CLASSICS erschien 2019 eine CD mit dem Bariton Konstantin Krimmel, die Balladen von Schubert, Loewe, Schumann und Jensen umfasst. Diese Einspielung wurde für die International Classical Music Awards (ICMA) und Opus Klassik nominiert und mit dem Diapason découverte ausgezeichnet. Ihre CDs mit den Sopranistinnen Judith Erb und Felicitas Erb mit Liedern und Duetten von Hugo Kaun (Weltersteinspielungen) und Louis Spohr bei ARS PRODUCTION sowie ihre Einspielung von Duetten von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel erhielten europaweit überschwängliche Resonanz. Letztere wurde unter anderem 2017 für den Echo Klassik nominiert. Zusammen mit den Schwestern Erb und dem Tenor Magnus Dietrich erschien im März 2022 eine CD mit sämtlichen Brahms-Duetten beim Label MDG-Musikproduktion Dabringhaus und Grimm, die 2023 für den Opus Klassik in drei Kategorien nominiert wurde. Anfang 2024 erschienen zwei weitere von der Fachpresse hochgelobte Lied-CDs bei HÄNSSLER CLASSIC. „In Relations“ mit der Sopranistin Eva Zalenga und „Made in Europe“ mit dem Tenor Robin Neck. Letztere wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Frühjahr 2025 werden vier weitere Lied-CDs erscheinen: bei GENUIN mit Eva Zalenga, bei HÄNSSLER CLASSIC mit Krešimir Strazanac und Marcel Brunner und bei RONDEAU PRODUCTION mit Äneas Humm. Doriana Tchakarova wurde im bulgarischen Varna geboren. An der Musikhochschule Stuttgart absolvierte sie ihr Bachelor- und Masterstudium im Hauptfach Klavier bei Prof. Fernande Kaeser sowie Prof. Friedemann Rieger und studierte in der Liedklasse von Prof. Konrad Richter. Im April 1993 gewann sie den zweiten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb "Dimitar Nenov" in Rasgrad/Bulgarien. Im gleichen Jahr spielte sie das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff mit der Varna Philharmonie. Im Juli 2001 wurde sie mit der Cellistin Krassimira Krasteva in der Kategorie Kammermusik Preisträgerin des 15. Internationalen Wettbewerbs "Franz Schubert" in Italien. 2004 gewann sie mit der Sopranistin Judith Erb den zweiten Preis beim Schubert Wettbewerb des „Concorso Internationale di Interpretazione Musicale Citta di Racconigi" in Italien. Gemeinsam mit dem Bariton Konstantin Krimmel gewann Doriana Tchakarova im Mai 2018 in der Kategorie Liedduo den 1. Preis beim Berliner „Rising Stars Grand Prix International Music Competition“. Bis 2020 bildete sie mit ihm ein erfolgreiches Liedduo und begleitete ihn bei sämtlichen Wettbewerbserfolgen und Liederabenden im In- und Ausland. Sie ist Dozentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und künstlerische Leiterin der PoeMus Kunstliedfestivals.